ERC Starting Grant: Was menschliche Intelligenz einzigartig macht
1,5 Millionen Euro an Charley Wu für fünfjähriges Projekt vergeben
Charley Wu erhält einen ERC Starting Grant für sein innovatives Forschungsprojekt „Compositional Compression in Cognition and Culture“. Die Förderung in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro wird ihm ermöglichen, über einen Zeitraum von fünf Jahren die Einzigartigkeit der menschlichen Intelligenz unter den Aspekten der Kompositionalität und der kumulativen Kultur zu untersuchen.
Während Kompositionalität die menschliche Begabung beschreibt, neue Probleme durch Rekombination bekannter Elemente zu lösen, bezieht sich das Konzept der kumulativen Kultur auf die Fähigkeit, auf dem Wissen früherer Generationen aufzubauen. Jedes der beiden Charakteristika für sich ist als Alleinstellungsmerkmal menschlicher Intelligenz, das sie vom Denken anderer Tiere und von KI abhebt, in der Diskussion. Das geförderte Projekt zielt darauf ab, die beiden Kernkonzepte in einem gemeinsamen mathematischen Formalismus zu vereinen. „Mein Ziel ist es, bahnbrechende Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie wir Wissen kodieren, weitergeben und über Generationen hinweg kreativ weiterentwickeln“, sagt Wu. „Dies könnte unser Verständnis der menschlichen Intelligenz revolutionieren.“
Wus Forschungsgruppe wird am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen angesiedelt sein. „Das MPI ist herausragend darin, moderne computergestützte Methoden mit experimenteller Forschung über menschliches Lernen und Entscheiden zu verbinden“, begründet Wu die Wahl seiner Gastinstitution.
Derzeit leitet Wu das Human and Machine Cognition Lab (Universität Tübingen), das Teil des Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen für die Wissenschaft“ und des Tübingen AI Center ist, beides enge Kooperationspartner des MPI für biologische Kybernetik.
ERC Starting Grants werden vom Europäischen Forschungsrat vergeben. Die begehrten Fellowships fördern exzellente Nachwuchsforschende, die das Potenzial haben, führend auf ihrem Gebiet zu werden.