Forschungsinteressen
1960 bot die Max-Planck-Gesellschaft Werner Reichert eine selbständige Abteilung am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen an. Durch seine Initiative sollte diese Abteilung zum Grundstein für das heutige Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik werden. Hier arbeitete er als Direktor der Abteilung Informationsverarbeitung in Insekten bis zu seiner Emeritierung im Januar 1992. Seine Forschung konzentrierte sich hauptsächlich auf die Informationsverarbeitung im Nervensystem der Fruchtfliege Drosophila und half bei der Aufklärung des Bewegungssehens. Zusammen mit Bernhard Hassenstein und Hans Wenking analysierte er das Sehsystem der Fliegen und dessen Einfluß auf die Flugorientierung. Den Durchbruch zum Verständnis höherer Sehleistungen gelang Werner Reichardt mit der Aufklärung der objektinduzierten Kurskontrollreaktion, die den Fliegen das Ansteuern und Verfolgen einer "Figur" innerhalb ihres Gesichtsfelds ermöglicht.
Informationsverarbeitung in Insekten